Linsenluxation


Als ich am Freitag Nachmittag nach Hause kam, merkte ich sofort, dass mit der kleinen Podi Dame Dana was nicht stimmte. Sie lag auf dem Sofa, kam mich also nicht begrüßen.

 

  

Als ich zu ihr ging und sie den Kopf hob waren ihre Augen geschlossen. Ihr Gesicht seltsam verkrampft. Dann öffnete sie ganz vorsichtig das linke Auge, das Rechte ließ sie geschlossen.

Ich habe versucht nachzusehen ob sie was im Auge hätte. Die Nickhaut war vorgefallen, das Auge gereizt. Zuerst dachte ich, sie hätte evtl. eine wedelnde Rute von einem der Großen abbekommen, doch dann stellte ich fest, dass ihr Auge auch seltsam eingetrübt war.  

Ich bin eher nicht so veranlagt, wegen jedem Pips zum Tierarzt zu rennen, aber hier war mir schnell klar, dass das Auge nicht gut aussah und irgend etwas passiert war.

Also sofort unsere tolle Tierärztin Dr.Guggolz angerufen, wir konnten auch gleich vorbeikommen.


Nach eingehender Untersuchung konnte sie eine Linsenluxation im rechten Auge diagnostizieren.

  

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(Auszu. Wikipedia: Die Linsenluxation oder Linsenektopie ist eine Verlagerung (Ektopie) der Augenlinse in die vordere Augenkammer oder in den Glaskörperraum. Dies kann teilweise (Subluxatio lentis) oder vollständig geschehen.)

Es gibt dazu die drei am häufigsten Auftretenden Fälle: die genetisch bedingte Linsenluxation in einigen Rassen z.B. Terriern, weil die Zonulafasern zu schwach sind, um die Linse in Position zu halten, oder durch stumpfe Gewalteinwirkung am Kopf (Unfall, Schläge), sowie Tumore im Ziliarkörper. Was bei Dana der Auslöser war, wissen wir nicht, denn weder Trauma, noch entsprech sie den gentisch betroffenen Rassen (da kann es beidseitig auftreten, die geschieht aber schon in jüngeren Jahren, Dana ist schon 13), noch Tumor waren der Auslöser.

Da wir dies so schnell bemerkt und gleich korrekt diagnostiziert wurde, standen die Chancen gut, dass man durch eine OP die Sehkraft des Auges aufrecht erhalten könnte.

Bild einer Katze wo man die verschobene Linse sehr gut sieht. Von mir in Rot eingezeichnet.

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Von Joel Mills - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=935138

 Nun ging die Suche nach einem entsprechendem Tierarzt mit Augen OP Erfahrung los. Am Freitag Abend kurz vor 17 Uhr!

Es wurde noch schnell ein aktuelles Blutbild gemacht. Unsere Tierärztin wurde dann in Stuttgart fündig. Bei Frau Dr. Nina Müller in Ostfildern-Kemnat.

 

Also Dana eingepackt und mit meiner Mama kurz nach 17 Uhr auf die Autobahn gen Stuttgart. Was dies an einem Freitag Abend auf der A6 / A81 bedeutet, dürfte den meisten Ortsansässigen klar sein. Chaos pur.

Die Praxis wusste Bescheid wir waren nicht vor 19 Uhr zu erwarten . Ich rief auch von Unterwegs aus noch mal an, das wir kurz vor dem Ziel wären, aber im Stau stünden.

Es war dann auch schon 18:50  als wir in der Praxis ankamen. Das gesamte Praxis Team um Frau Dr.Müller war super. Sehr zuvorkommend, freundlich, hilfsbereit und wir fühlten uns sofort gut aufgehoben. Frau Dr. Müller untersuchte Dana ausgiebig und besprach mit uns die OP.

 

Das uns Kosten von knapp 1200 Euro erwarten würden, haben wir schon mit auf den Weg bekommen. Tja, die Konsequenz bei Nichtbehandlung wären Erblinden und Glaukom gewesen, dann die Entfernung des Auges. Sollte es im Zweiten auch passieren, wäre Dana gänzlich ohne Augenlicht. Das will keiner.

Dana bekam einen Piks in den Oberschenkel des Hinterbeins und wir durften ins Einschlafzimmer mit ihr gehen. Ein gemütlicher warmer Raum, leicht abgedunkelt. Wenige Minuten später dämmerte Dana auch schon in die Narkose ab. Sie wurde abgeholt und in den OP gebracht.

 

Mittlerweile 20 Uhr. Die OP war für gut 2 Stunden angesagt.

Wir wurden mit Kaffee und Tee und Wasser versorgt und warteten ab.

Doch nach etwas über 1,5 Std. kam Frau Dr. Müller heraus und teilte uns mit, dass die OP gut verlaufen sei. Sie hätte die Linse entfernt und zeigte sie uns auch:

 

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 OP Bilder von Dr. Nina Müller

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Kurz drauf wurde sie uns in den Aufwachraum gebracht und es dauerte nicht mal besonders lange, da kam sie zu sich und nach knapp 20 Minuten stand sie schon auf ihren Beinen.  

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Narkose gut weg gesteckt. 20 Min später

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Gegen 22 Uhr wurden wir mit Medikamenten und natürlich mit einem großen Kragen nach Hause entlassen. Die Kontrolle der OP sollte am nächsten Morgen bei unserer Haustierärztin erfolgen.

Die Fahrt nach Hause ging schneller. Die Nacht war ruhig und Dana ihre erste Untersuchung am folgenden Morgen war zufriedenstellend.

 Wir hatten wohl noch mal Glück im Unglück. 

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Nun standen eng maschige Augendruck Kontrollen an.

Natürlich hatte Dana so ihre Probleme mit dem Kragen. Da es aber absolut notwendig war, das Auge zu schützen, wurden wir von Freunden auf den „OPTIVIZOR Augenschutz“ von Aniprotec aufmerksam gemacht.

 

https://www.aniprotec.com/epages/es423397.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/es423397/Categories/Produkte_fuer_den_Hund/Optivizor_Augenschutz

 

Ich nahm die Maße von Dana, wie auf der Internetseite angegeben und bestellte Samstagabend die Maske. Am Sonntagabend wurde ich von der Kundenbetreuung angerufen und gefragt, ob ich mit der Größenauswahl zurecht gekommen wäre oder ob wir noch Hilfe benötigten. Sie bot mir an, zur Sicherheit zwei verschiedene Größen zuzusenden und die nicht Passende sollten wir dann zurück schicken.

 Am Montag bekam ich die Versandmeldung und am Dienstag Früh wurde das Päckchen geliefert. Wir probierten beiden Masken aus und machten Bilder und sendeten diese der Kundenberatung zu. Wir wurden schnell zurück gerufen. Mit diesem Service waren wir  wirklich sehr zufrieden und so konnten wir die passende Maske für Dana behalten und die Zweite ging zurück.

 

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 Die Verabreichung der fast stündlichen Tropfen waren trotz der Maske einfach zu bewerkstelligen. Den unteren Riemen lösen, Maske hochklappen, Tropfen ins Auge, Maske zurück rücken und Kinnriemen schließen.

Dana hatte sich sofort an die Maske gewöhnt. Schnuppern, fressen, saufen und schlafen war problemlos damit möglich. Vor allem blieb sie damit nicht überall hängen und ihre Podenco Stehohren waren endlich wieder frei

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Die anderen Hunde reagierten auch nicht so verblüfft darauf, wie mit dem großen Halskragen.

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Nun sind es morgen 2 Wochen nach der OP und wir hoffen, dass die Wundheilung dann soweit abgeschlossen ist, dass wir auch die Augenschutz Maske dann ablegen können.

Das linke Auge wurde zwischenzeitlich auch eingehende untersucht und bis jetzt ist die Linse fest. So hoffen wir, dass dieses Auge gesund bleibt.

Alles in Allem sind wir im Moment bei 1.700 Euro (Voruntersuchung, OP, Nachuntersuchung, Medikamente und Augenschutz) angekommen!

Eine abschließende Untersuchung nach einigen Wochen in Stuttgart steht noch aus.

 

......

Am 22.02.2019 war die Nachkontrolle in der Praxis Frau Dr.Nina Müller.

Sie ist mit dem Heilungsverlauf überaus zufrieden! Besser hätte es nicht laufen können.

Wir sind damit natürlich sehr glücklich.

Mit klick aufs Bild wird es groß, man sieht schön die blauen Fäden. Die Rötung kommt noch durch die minimale Reizung der Fäden. Sie benötigt jetzt noch ca 3 Monate Cortison Tropfen zudem ein Flüssigkeitsgel, damit das Auge durch die Cortisongabe nicht austrocknet.

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Am Samstag den 19.12.2020 zeigte Dana am linken Auge die gleiche Symptomatik und wir konnten gott sei dank gleich in die Notfallsprechstunde.

Es war schnell klar, dass Dana nun auch am linken Augen einen Linsenluxation hatte. Jedoch lag die Linse dises mal nicht quer im Auge, sondern sie lag direkt vorne am Auge.

Sie wurde mit Schmerzmittel abgedeckt und am Montag den 21.12.2020 fuhren wir um 8 Uhr nach Stuttgart in die Tierklinig zur Augen OP.

Das war ein sehr langer Tag . Dieses mal sollte die Linse nicht entfernt werden, sondern man wollte versuchen die Pupille zu erweitern, dann mit massiver Druckeinwirkung die Linse nach hinten drücken, danach mittels Medikamente die Pupille wieder zu verkleinern. So soll die Linse dauerhaft hinten bleiben.

Die OP dauerte über 1h, da man erst warten musste, bis die Pupille weit genug war, danach,  bis sich die Pupille wieder verkleinert hatte.

Um 18 Uhr verließen wir, nach fast 10 Stunden und um 1200 Euro ärmer, wieder die Klinik.

2 Wochen lang waren Cortisontropfen mehrmals täglich, Augenpflegetropfen mehrmals täglich und die Pupillen Verkleinerungstropfen 3x am Tag unser Begleiter.

Langsam konnten wir nach 2 Wochen die Augenpflege ausschleichen, sowie die Cortison Tropfen reduzieren.

Die Tropfen für die Pupillen Manipulation muss sie nun ihr Lebenlang alle 8 Stunden erhalten.

Sollte dies mal nicht möglich sein, könnte die Pupille sich so weit öffnen, dass die Linse wieder nach vorne rutscht - und eine OP (ggf. muss sogar das Auge entfernt werden) notwendig machen.

Da Dana auf dem rechten Auge kaum noch etwas sieht - auf dem Linken nur noch teilweise, müssen wir jetzt natürlich sehr auf das alte Mädchen aufpassen.

 Alles in Allem haben beide OPs zusammen mehr als 3000 Euro gekostet - inkl. Nachsorge und Medikamente - ohne die Medikamente die jetzt Dauerhaft verarbreit werden müssen.

 

 

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